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November 2024

Preisentwicklung Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen im Kanton Obwalden

Erstellt durch IAZI AG

Preisindex für Einfamilienhäuser


 

Die Preise am Obwaldner Häusermarkt setzen ihren Wachstumskurs fort. Über die vergangenen zwölf Monate ist die Zahlungsbereitschaft der Käufer um 3,7 Prozent gestiegen, wie die Analyse der Handänderungen zu freien Marktbedingungen zeigt. Damit bewegt sich die Preisentwicklung praktisch im Gleichschritt mit dem schweizweiten Vergleichswert (+3,8 Prozent). Angesichts der sehr hohen Wachstumsraten in den vergangenen Jahren kann dieser Trend für Obwaldner Verhältnisse als moderat bezeichnet werden.

Dass die Preise nicht mehr ganz so rasant steigen, dürfte auch mit einer etwas stärkeren Ausweitung des Angebots zusammenhängen. Mit rund 60 Objekten wurden so viele Einfamilienhäuser gebaut, wie schon lange nicht mehr – obwohl die Neubautätigkeit 2023 insgesamt einen Tiefstand erreicht hat. Die Neubauten werden direkt vom Markt absorbiert, wie die aktuelle Leerstandszählung zeigt: Gerade einmal vier Einfamilienhäuser standen am Stichtag 1. Juni 2024 leer. Vor diesem Hintergrund scheint ein weiteres Abbremsen der Preisdynamik aus aktueller Warte wenig wahrscheinlich.

Preisniveaukarte für Einfamilienhäuser


 

Der anhaltende Immobilien-Boom widerspiegelt sich im hohen kantonalen Hauspreisniveau. Im Durchschnitt sind über 1,5 Millionen Franken für den Erwerb eines typischen freistehenden Objekts mit 180 Quadratmeter Wohnfläche, 600 Quadratmeter Grundstück und Baujahr 2019 notwendig. Ein deutlicher Aufschlag gegenüber diesem Wert ist in Sarnen mit über 1,7 Millionen Franken fällig, und wer ein Haus in Engelberg sein Eigen nennen möchte, muss mit fast 2 Millionen Franken rechnen.

Etwas gemässigter zeigen sich die Marktpreise in Lungern, wo das Musterhaus für rund 1,1 Millionen Franken die Hand wechselt. Doch auch mit den nötigen Eigenmitteln und gegebener Tragbarkeit gestaltet sich die Suche herausfordernd: Mit lediglich rund 5 Prozent ungenutzter Bauzonen zählt Obwalden zu den Kantonen mit den knappsten Landreserven. Wer über Bauland verfügt, nutzt dieses zudem in der Regel für die lukrativere Erstellung von Eigentums- oder Mietwohnungen.

Preisindex für Eigentumswohnungen


 

Mit einer Steigerung von 4,3 Prozent innert Jahresfrist weisen auch die Obwaldner Wohnungspreise eine robuste Zunahme aus. Ein Unterbruch des Wachstumspfades, der sich noch im Frühjahr abgezeichnet hat, wird somit nicht bestätigt. Die Zahlungsbereitschaft für Wohnungen im Kanton ist stärker gewachsen als im landesweiten Durchschnitt (+3,7 Prozent). Dies verdeutlicht die Beliebtheit dieser Wohnform, die in Obwalden überdurchschnittlich verbreitet ist: Mehr als jeder sechste Haushalt ist in einer selbstbewohnten Stockwerkeinheit zuhause.

Auch wenn der Wohnungsbau aktuell stockt, fällt das Angebot an Eigentumswohnungen nicht ganz so spärlich aus wie bei den Einfamilienhäusern. Im laufenden Jahr ist die Zahl der ungenutzten Eigentumswohnungen sogar minimal gestiegen auf 26 Objekte. Dies heisst allerdings noch nicht, dass die Wohnungen auch tatsächlich zum Verkauf stehen, und absolut betrachtet ist die Verfügbarkeit dennoch als gering zu bezeichnen. Dies dürfte sich in einer fortgesetzten Wertsteigerung äussern.

Preisniveaukarte für Eigentumswohnungen


 

Trotz des Preisschubes der vergangenen Jahre gestaltet sich der Kauf einer Eigentumswohnung aufgrund des leicht grösseren Angebots einfacher als ein Hauserwerb. Der Preis für eine typische Stockwerkeinheit mit 4,5 Zimmern, 140 Quadratmeter Wohnfläche sowie Balkon und Tiefgaragenplatz liegt im Durchschnitt der Obwaldner Gemeinden bei rund 1,1 Millionen Franken. In Alpnach und Giswil etwa kann die Musterwohnung zu etwas tieferen Preisen erstanden werden.

Der überregionale Vergleich führt die hohe Zahlungsbereitschaft für Zentrumsnähe und Erschliessung vor Augen: In der Stadt Luzern kann für dieselbe Wohnung über 1,5 Millionen Franken verlangt werden. Jenseits des Brünigs und der Berner Kantonsgrenze, in der Gemeinde Meiringen, beträgt der am Markt bezahlte Preis für das Musterobjekt demgegenüber rund die Hälfte.

Zusammenfassung Preisindex Eigenheime


 

Der Obwaldner Immobilienmarkt wächst weiterhin überdurchschnittlich. War im Frühling 2024 noch von einer allfälligen Preisstabilisierung die Rede, muss eine solche vorläufig verworfen werden. Dies ist mit Blick auf die wichtigsten Einflussfaktoren durchaus erklärbar: So zeichnet sich aufgrund der anhaltend hohen Zuwanderung aus dem Ausland auch im laufenden Jahr ein starkes Bevölkerungswachstum ab. Die Wohnraumnachfrage trifft auf ein insgesamt knappes Angebot an Eigenheimen im Kanton, das sich in Folge der schwächeren Bautätigkeit weiter reduziert.

Die Finanzierungsbedingungen haben sich mit der Rückkehr zu tieferen Leitzinsen durch die Schweizerische Nationalbank verbessert, was sich ebenfalls positiv auf die Nachfrage auswirkt. Die solide Entwicklung von Wirtschaft und Arbeitsmarkt stärkt diese zusätzlich und sorgt für eine hohe Attraktivität Obwaldens als Wohn- und Arbeitsort. Steigende Immobilienpreise sind eine natürliche, wenn auch herausfordernde Begleiterscheinung dieser Standortvorteile.

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