Gutes operatives Halbjahr für die Obwaldner Kantonalbank
Gutes operatives Halbjahr für die Obwaldner Kantonalbank
Die Obwaldner Kantonalbank (OKB) erzielt in den ersten sechs Monaten ein gutes operatives Ergebnis. Doch die Covid-19-Epidemie hinterlässt im Halbjahresergebnis erste Spuren.
Der Brutto-Erfolg des Zinsengeschäfts des ersten Semesters 2020 fällt mit 24,60 Millionen Franken um 1,5 Millionen Franken höher aus als 2019. «Der Grund dafür ist das aktive Bewirtschaften der Freigrenze für Negativzinsen, die durch die Schweizerische Nationalbank festgelegt wird», erklärt CEO Bruno Thürig. Der Zinsaufwand konnte so um über 2 Millionen Franken reduziert werden. Da die Covid-19-Pandemie zur Bildung zusätzlicher Wertberichtigungen bei den Kundenausleihungen führt, fällt der Netto-Erfolg im Zinsengeschäft trotzdem um 2,1 Prozent tiefer aus als 2019.
Wertschriften- und Anlagegeschäft verläuft erfolgreich
Der Kommissionsertrag des Wertschriften- und Anlagegeschäfts hat sich in der ersten Jahreshälfte 2020 mit einer Zunahme um 235'000 Franken positiv entwickelt. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft erreicht jedoch erwartungsgemäss das ausgezeichnete Vorjahresergebnis nicht, da auch beim Kommissionsertrag im übrigen Dienstleistungsgeschäft der Covid-19-Effekt spürbar ist.
Bewertungsverluste aufgrund Covid-19
Der Börseneinbruch im März wirkt sich massiv auf die eigenen Wertschriften im Handelsbestand aus. Bis Mitte Jahr konnte dieser Einbruch, insbesondere im Vergleich mit dem Rekordergebnis 2019, nicht wettgemacht werden. Dies zeigt sich am negativen Bewertungserfolg. Die tieferen Börsenkurse führen auch bei den eigenen Finanzanlagen zu Buchverlusten.
Positive Entwicklungen in der Bilanz
Die Bilanzsumme wächst in der ersten Jahreshälfte 2020 um 400,80 Millionen Franken auf 5,62 Milliarden Franken. Auch die Kundenausleihungen legen mit 115,34 Millionen Franken deutlich zu. Dreiviertel des Wachstums ist auf die Hypothekarforderungen zurückzuführen, der Rest entfällt auf die Forderungen gegenüber Kunden. Darin enthalten sind über 250 Covid-19-Kredite mit einem Gesamtvolumen von 46,59 Millionen Franken. Auch die effektiven Kundengelder legen in den ersten sechs Monaten um satte 4,0 Prozent zu.
Fundament bleibt stabil
Das Eigenkapital beläuft sich per 30. Juni auf 479,35 Millionen Franken, was 8,53 Prozent der Bilanzsumme entspricht. Damit zeigt sich die OKB als gut kapitalisiert und sehr stabil.
Auf Kurs im Schatten von Covid-19
Die Obwaldner Kantonalbank ist im 2020 operativ gut unterwegs. Bruno Thürig ist vorsichtig optimistisch: «Wachstumsmöglichkeiten für das zweite Semester sind vorhanden. Wie sich jedoch die Covid-19-Pandemie auf die Wirtschaft auswirken wird, ist derzeit schwer absehbar.» Aufgrund dieses Unsicherheitsfaktors muss für 2020 von einem tieferen Jahresergebnis als im Vorjahr ausgegangen werden.
Obwaldner Kantonalbank in Zahlen
in Millionen Franken | 30.06.2020 | Veränderung |
Bilanzsumme | 5‘616,68 | +7,7% |
Kundenausleihungen (brutto) | 3‘744,02 | +3,2% |
Kundengelder (effektiv) | 3‘087,89 | +4,0% |
Eigenkapital | 479,35 | -0,9% |
Brutto-Erfolg Zinsengeschäft | 24,60 | +6,5% |
Geschäftsaufwand | 16,13 | -0,7% |
Halbjahresgewinn | 6,88 | -11,8% |
Die detaillierten Zahlen sind im Halbjahresbericht per 30.06.2020 aufgeführt.